Los Gaiteros de San Jacinto | Kolumbien

JUAN FERNÁNDEZ Gesang; MANUEL ANTONIO GARCIA Gaita Hembra; RAFAEL CASTRO Gesang, Schlagzeug, Llamador; GABRIEL TORREGROSSA Schlagzeug, Tambora & Millo; DIONISIO YEPES Schlagzeug, Gaita Macho, Gesang; HECTOR ELOY ROMERO Akkordeon; ORLANDO YEPES Gaita Hembra, Klarinette; FRANCIS LARA Schlagzeug, Tambor Alegre

Freitag 30. 07. Winzer Krems, Sandgrube 13 18:00

Kolumbien ist das einzige Land Südamerikas mit Küsten sowohl am Atlantik wie auch am Pazifik. Die Geographie tut das ihre zur Vielfalt und den Gegensätzen, die den 44,5-Millionen Staat ausmachen. Von einem relativ schmalen Küstenstreifen im äußersten Westen schwingen sich in zwei mächtigen Strängen die Kordilleren empor, nach Osten hin erstrecken sich die weiten Ebenen nach Venezuela. Im Norden des Landes, gut 100 km landeinwärts von der karibischen Küste, liegt die kleine Stadt San Jacinto. Sie steht für die Vermischung der drei großen Kulturen, die in ganz Südamerika aufeinandertrafen: Afrikanische Sklaven, spanische Eroberer und Angehörige indigener Bevölkerung begegneten einander - freilich im Zeichen von Ungerechtigkeit, Habgier und Ausbeutung. Die Musik, die in San Jacinto daraus entstand, ist allerdings ein besonderes Juwel unter den vielen Schätzen, die Kolumbien für uns bereithält. Indianische Flöten (Gaitas), afrikanische Rhythmen (gespielt u.a. vom Llamador - einer Art Sprechtrommel) und spanische Poesie vermengen sich hier zur Gaita-Musik. Die Gaiteros de San Jacinto widmen sich ihr seit bald 100 Jahren; das offizielle Gründungsdatum von 1940 soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie schon viel länger Musik machen, wenn auch noch nicht unter dem jetzigen Namen. Auch in der aktuellen Formation befinden sich immer noch mehrere „Generations of fire in the blood“, wie es etwas reißerisch in einem „Video promocional“ für die Musikanten heißt, die 2007 einen Latin Grammy Award erhielten. Tatsächlich geht ein Feuer von ihnen aus, dem sich auch Top Stars wie etwa Ruben Blades nicht entziehen konnten. Sie stehen für die Urform der Cumbia, der vielleicht berühmtesten populären Musik Kolumbiens. Ist der Klang der kommerziellen Cumbia allerdings vor allem durch das Akkordeon geprägt, so erleben wir hier eine raue, karge, kaum mehr als zweistimmige und mitreißende Musik samt im besten Sinne theatralischen Gesangsauftritten. Ein perfekter Auftakt für unseren Thementag ...

www.youtube.com/watch?v=SGVIAcC7M3k
www.tamborygaita.com/film.html